
RaumBooster: Matchfunding, das lokale Raumvorhaben möglich macht
Wie kann man Leerstand aktivieren und lokalen Macher*innen den Zugang zu leistbarem Raum erleichtern? Diese Frage stand im Zentrum des RaumBoosters – einem innovativen Förderinstrument, das im Rahmen des Forschungsprojekts Stadtkern_PLUS entwickelt wurde. Das Projekt war Teil des FTI-Programms „Leuchttürme für resiliente Städte 2040“. Ziel war es, nachhaltige, sozial innovative Quartiersentwicklungen in nutzungsgemischten Stadtkernen zu ermöglichen.
RaumBooster: Hebel für leistbaren Raum
Ein Element von Stadtkern_PLUS ist der RaumBooster von imGrätzl.at. Dabei handelt es sich um einen communityfinanzierten Fördertopf, der Crowdfunding-Kampagnen gezielt mit einem Zuschuss verstärkt. So können Finanzierungsbarrieren wie hohe Anfangsinvestitionen oder starre Mietmodelle abgebaut werden – Herausforderungen, mit denen viele Selbstständige, Kreative, Vereine und Initiativen konfrontiert sind. Gerade für diese Gruppen ist der Zugang zu klassischen Finanzierungsquellen oft eingeschränkt.
Pilotphase mit starker Wirkung
Im Winter 2024/2025 wurde der erste RaumBooster-Call gestartet: Die Community auf imGrätzl stellte 3.000 € für den Fördertopf bereit. 33 Projekte bewarben sich um die Förderung – drei davon erhielten jeweils einen 1.000 € Crowdfunding Zuschuss. Diese drei Kampagnen aktivierten rund 65.810 €, was einer Hebelwirkung von 1:22 entspricht.
Doch auch Projekte, die am Call teilgenommen, aber den Zuschuss nicht erhielten, starteten ihr Crowdfunding und sammelten weitere 14.460 € für ihre Raumnutzungen. Die Mobilisierungskraft des RaumBoosters war damit deutlich spürbar – nicht nur finanziell, sondern auch motivierend.
Was wurde möglich gemacht?
Dank des RaumBoosters entstehen aktuell konkrete Raumlösungen: Zwei Leerstände werden für eine Schule und ein Gesundheitszentrum genutzt, ein Kulturzentrum wird saniert. Diese Projekte zeigen exemplarisch, welches Potenzial in einem gezielten, communitygetragenen Fördermodell steckt. Die hohe Erfolgsquote spricht für sich: Alle bezuschussten Kampagnen waren erfolgreich – und erzielten überdurchschnittlich hohe Summen.
Der Blick nach vorn
Seit Januar 2025 arbeitet das Team von imGrätzl an der Weiterentwicklung des RaumBoosters. Im Fokus stehen:
- Verstetigung der Finanzierung über die Funktion „Aufrunden bitte“ bei allen Crowdfundings auf imGrätzl/WeLocally
- Zusammenarbeit mit neuen Förderpartner*innen, z. B. aus öffentlicher Hand oder Wirtschaft
- Erprobung neuer Matchfunding-Mechaniken, um Beteiligung und Sichtbarkeit zu steigern
- Ausrollung auf andere Städte über WeLocally und auf weitere Themenfelder
Fazit
Der RaumBooster ist mehr als ein Fördertopf – er ist ein Werkzeug zur strukturellen Veränderung. Er zeigt, wie kollektives Engagement, gezielte Unterstützung und digitale Werkzeuge zusammenwirken können, um lokale Raumvorhaben zu ermöglichen. Mit mehr Mitteln könnten noch mehr Ideen Wirklichkeit werden. Und genau daran arbeitet das Team hinter imGrätzl – gemeinsam mit der Crowd.